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Neuigkeiten aus der Welt der Medien

Aktuell


Datum Thema
 
Juni NEWSLETTER VERLAGE
Ausgabe Juni 2006
v.i.S.d.P.: Bernd Mann, Fachsekretär Medien, ver.di Bezirk München,
Schwanthalerstr. 64, 80336 München, Tel. 089 / 59977-7081
 

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Von Australien nach Dänemark
Rudi Dutschke ante portas
MKasse, Bild und Kinder
Milk and Exit
Öffentliche Dienste
Musik hilft gegen Sündenfall
Milliardenschwere Einkaufstour
Beste jahre und beste Wetten
Frankreich geht an Berlusconi
Austria kriegt Österreich
Draußen vor der Tür
Angriff vertagt
DFieberschübe und Kannibalisierung
Rio und der Rückzug
Sahnestückchen gesucht
Verleger geht stiften
Großaktionäre fleddern
Käufer gesucht
Monopol und Milliarden
Hamburger Synenergien
Sozialverträglich nach oben
GDiffuse Absicherung
Online Troubles und Verlagsverkäufe
Großaktionär setzt zu
Milliardenspiele
Sondieren bei Piefkes
Millionen suchen eine Heimat
Seligkeit am Bande
Mut ist männlich
Kurzmeldungen
Zum Schluss

  Attic Futura: Von Australien nach Dänemark
  Der bisher zum Murdoch-Imperium gehörende Attic Futura Verlag (u.a. Sugar, Girlfriends, FHM) wurde an die Egmont Holding verkauft. Der Verlagssitz München mit rund 70 Beschäftigten soll erhalten bleiben. Die dänische Egmont-Mediengruppe hat 2005 ihren Jahresumsatz um 9,6 Prozent auf 1,173 Milliarden Euro gesteigert und dabei nach eigenen Angaben den "zweithöchsten Gewinn in der Verlagsgeschichte" verbucht. Zur Egmont-Gruppe gehören in Deutschland u.a. die Verlage Ehapa, vgs und Franz Schneider.
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  Axel Springer I: Rudi Dutschke ante portas
 

Das Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg hat einen Teil der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt. Das wäre gar nicht so arg aufgefallen, würde in der Kochstraße nicht just Axel Springer residieren. Verlagsspitze und Berliner CDU kämpfen vor dem Verwaltungsgericht gegen das schändliche Tun. Angeregt hatte die Umbenennung die taz, die im streitgegenständlichen Straßenabschnitt vis-a-vis von Axel Springer ihren Sitz hat.
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  Axel Springer II: Kasse, Bild und Kinder
  2005 brachte nach Auskunft von ASV-Boss Mathias Döpfner "das beste Konzernergebnis aller Zeiten". Der Umsatz stieg auf 2,392 Milliarden Euro, der Überschuss auf 231 Millionen Euro (+ 83 Mio.). Durch das Kartellamt vom Stress des TV-Geschäfts (und der Beschaffung von 4,15 Milliarden Euro) bewahrt, powert der Konzern jetzt bei "Digitalisierung" und "Internationalisierung". So wurde in Polen das Boulevardblatt Fakt gestartet und rasch zur auflagenstärksten Zeitung. Einen ähnlichen Erfolg soll Dziennik im "Premiumsegment" erzielen. Bei Computer Bild ist die jetzt gestartete russischen Ausgabe Ableger Nr. 8; Auto Bild hat inzwischen 12 internationale Ausgaben. Parallel dazu baut ASV eine Plattform für Internet-Automärkte aus. Auch für das Inland sind Pläne in der Schublade. Eine Abo-Zeitung für Kinder etwa oder eine neue Zeitung "für die ältere Generation". Zu den Planspielen gehört auch eine "superanspruchsvolle Zeitschrift" (Döpfner) rund um Verbrauchertests, ein neues politisches Wochenmagazin und eine Bild-Adaption für Frankreich. Bei Welt, Welt kompakt, WamS und Berliner Morgenpost soll eine Zentralredaktion samt Newsroom für Print- und Online-Synergien sorgen. Dabei soll welt.de zu einem führenden Nachrichten- und Serviceportal ausgebaut werden.
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  Berliner Verlag: Milk and exit
 

Es brodelt weiter im Berliner Verlag (ca. 750 Beschäftigte; u.a. Berliner Zeitung, Berliner Kurier, tip). Der Konzern-Betriebsrat verlangt umgehend Informationen über beabsichtigten Kündigungen. Das die kommen werden, zeichnet sich seit der Übernahme des Verlags und der Hamburger Morgenpost durch die BV Deutsche Zeitungsholding ab. Hinter der stehen die Investorengruppen Mecom mit David Montgomery und VSS. Montgomery, der gern von einer "buy and build"-Strategie spricht, hatte schon bald nach der Übernahme 20 Prozent Rendite gefordert. Ohne heftige Eingriffe in Personal und Qualität ist das nicht annähernd zu erreichen. Zudem musste der Verlag - wie bei solchen Geschäften üblich - gleich einen beträchtlichen Teil des Kaufpreises von 180 Millionen Euro als Schulden übernehmen. Bestätigt wurden damit Befürchtungen, den Investoren ginge es eher um "milk and exit". Profunder Kenner der eigenen Titel ist Montgomery nicht. Denn seine zweite Forderung, die Berliner Zeitung müsse eine "Qualitätszeitung" werden, sorgte für Erstaunen. "Das sind wir schon!" musste sich der Investor in der Betriebsversamlung aufklären lassen. Die Frage ist wohl eher, wie man es bleiben kann. Die Hauruck-Berufung des neuen Chefredakteurs Josef Depenbrock , der vom Boulevardblatt Hamburger Morgenpost kommt und dort in gleicher Funktion bleibt, hat für weitere Unruhe gesorgt. Zumal Depenbrock zugleich Anteilseigner wird. Eine "redaktionelle Zusammenarbeit" zwischen Mopo und Berliner Verlag ist denn auch schon angekündigt. BV-Statthalter Johannes von Bismarck hat derweil weitere Akquisitionen auf dem deutschen Medienmarkt angekündigt.
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  Bertelsmann I: Öffentliche Dienste
  Die Arvato AG gewinnt innerhalb des Bertelsmann-Konzerns immer mehr an Bedeutung. (Weshalb Arvato-Chef Hartmut Ostrowski auch als Nachfolger von Bertelsmann-Boss Gunter Thielen gehandelt wird). Das bunte Technik- und Dienstleistungsimperium reicht inzwischen vom größten europäischen Tiefdruckunternehmen Prinovis bis zur Telefonauskunft 11818 und der Peer-to-Peer-Plattform Gnab bis zu kommunalen Dienstleistungen. Die hat Arvato im englischen East Riding übernommen und damit den neuen Produktbereich Government Services begründet. In Deutschland rechnet Ostrowski mit einer "erhöhten Aufgeschlossenheit" und vermeldet konkrete Gespräche "mit einer "ganzen Reihe von Kommunen". Mit einem Vertragsabschluss sei in diesem Jahr aber noch nicht zu rechnen.
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  Bertelsmann II: Musik hilft gegen Sündenfall
  Bertelsmann bleibt in Familienhand. Nach einer Charme- und Pokerrunde kauft der Konzern den 25,1 %-Anteil der Finanzholding GBL des Belgiers Albert Frére für 4,5 Milliarden Euro zurück. Für die Patriarchen Liz und Reinhard Mohn ist damit der Sündenfall Börsengang verhindert. Die Finanzierung erfolgt über Kredite eines Banken-Konsortiums. Die sollen bereits bis Ende 2007 wieder getilgt werden, so Finanzchef Thomas Rabe. Das geht nicht ohne den Verkauf von Tafelsilber. Um die 1,5 Milliarden Euro soll der Verkauf des Musikverlags BMG Music Publishing (rund 550 Beschäftigte) bringen. Die Braut ist begehrt, verfügt sie doch über mehr als 1 Million Titelrechte. In der Presse wird auch über den Verkauf des 50 %-Anteils an Sony BMG spekuliert. Es herrscht bekanntlich nicht gerade eitel Freude zwischen den Partnern. Der Konzern dementiert allerdings Verkaufsabsichten. Frére hatte die Bertelsmann-Anteile (inklusive jährlicher Garantiedividende von 120 Millionen Euro) und die Option zum Börsengang im Tausch gegen seinen 30 %-Anteil an RTL erhalten. Den Deal verantwortete der später eilig verabschiedete Thomas Middelhoff.
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  Bertelsmann III: Milliardenschwere Einkaufstour
  Rund 2,5 Milliarden Euro hat Bertelsmann im letzten Jahr für "Ergänzungen des Kerngeschäfts" ausgegeben. Eine kleine zufällige Auswahl: RANDOM HOUSE verzeichnete den Zugang von DVA, Kösel, Manesse und Gerth Medien. Ganz aktuell kam die Nachricht der Mehrheitsbeteiligung am britischen Buchverlag BBC Books. Für "anspruchsvolle Sachbücher im Paperbackformat" soll der Traditionsname Pantheon wiederbelebt werden. Die DIREKT GROUP verleibte sich für 400 Millionen Dollar den DVD-Händler The Columbia House ein; in China wurde ein 49 %-Joint Venture mit dem Buchgroßhändler Liaoning Publishing gegründet und in Frankreich und Belgien die Buchhandelskette Privat mit insgesamt 30 Läden übernommen. Bei RTL überwies Bertelsmann 520 Millionen Euro an die WAZ und stockte damit den Anteil an der Senderfamilie auf 91,4 Prozent auf. Von CNN wurden die restlichen 50 Prozent am Nachrichtenkanal N-TV übernommen. Für 60 Millionen Euro war ein 60 %-Anteil am russischen Sender Ren-TV zu haben. (Übrigens die erste West-Beteiligung im russischen TV-Markt). Etwas teurer war mit 356 Millionen Euro die Übernahme des restlichen 35,4 %-Anteils am englischen Sender Channel Five. ARVATO hat sich eine strategische Beteiligung am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz, führend bei Wissensmanagement-Systemen, gegönnt.
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  Burda: Beste Jahre und beste Wetten
  Traditionell dürr sind die Angaben von Burda zur wirtschaftlichen Lage. So viel wissen wir jetzt: 2005 war "eines der besten Jahre" und der Umsatz betrug 1,5 Milliarden Euro (+ 3,2 Prozent). Ach ja, und (O-Ton von Burda-Vize Jürgen Todenhöfer) "das Zeitschriftengeschäft in Deutschland ist hoch profitabel". Als Gewinnbringer hob er Bunte, InStyle und Focus hervor. Mit der vollständigen Übernahme von Milchstraße und einem Portfolio von derzeit 258 Zeitschriften in 19 Ländern sieht sich Burda als Branchenprimus. Das gilt allemal für Russland, wo Burda mit 200 Millionen Euro Umsatz und 33 Titeln größter ausländischer Verlag ist. Um beim "digitalen Siegeszug" mithalten zu können, stellt Burda 500 Millionen Euro bereit. Da dürfte das Sportwettengeschäft, das Burda Direct mit der Plattform www.bestwetten.de startet, nur ein kleiner Vorgeschmack sein. Damit die Konzernkasse unter der Expansion nicht leiden muss, läuft derweil ein 20 Millionen-Einsparprogramm. "Straffe Abläufe" sollen Sparpotentiale in der verschachtelten Verlagswelt erschließen und weitere Arbeitsplätze aus der Welt schaffen. Däumchendreher freilich sind nicht bekannt; vielmehr häufen sich in der Arabellastraße Klagen über die klamme Personalsituation und die rigide Befristungspolitik.
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  Emap: Frankreich geht an Berlusconi
  Der britische Medienkonzern Emap verkauft seine Frankreich-Sparte. Emap France ist der zweitgrößte französische Magazinverlag. Favorit ist die italienische Montadori-Gruppe. Die gehört zum Medienreich des ehemaligen Nebenerwerbs-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
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  Fellner: Austria kriegt Österreich
 
Wolfgang Fellner, durch den Verkauf des News-Verlags mit Barem gesegnet, hat für September den Start einer neuen österreichischen Tageszeitung angekündigt. Der Name ist Programm: Österreich. Schließlich haben Marktforscher eine neue "Österreich-Identität" in der Alpenrepublik ausgemacht. Die geplante Druckauflage liegt werktags bei 250.000 und sonntags bei 600.000 Exemplaren. Gedruckt wird u.a. bei der Passauer Neuen Presse.
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  Frankfurter Rundschau: Draußen vor der Tür
  Draußen vor der Tür stehen bei der Frankfurter Rundschau nicht nur die mehr als 350 Kolleginnen und Kollegen, die der Sanierung zum Opfer gefallen sind, sondern auch ein neuer Miteigentümer. Denn der 90 %-Eigner DDVG (SPD-Medienholding) - den Rest hält die Karl-Gerold-Stiftung - will einen Partner mit an Bord nehmen. Die überraschende Entlassung von Chefredakteur Wolfgang Storz (die in der Redaktion auf heftige Kritik stieß) und die rasche Berufung von Uwe Vorkötter (Berliner Zeitung) werden als Indiz gewertet, dass ein Käufer gefunden ist. Nach Information der SZ soll Neven DuMont 50 %-Anteilseigner werden.
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  Gratiszeitungen I: Angriff vertagt
 

Der norwegische Schibsted-Konzern (20 Minuten) und die schwedische Metro-Gruppe (zzt. 61 Metro-Ausgaben in 19 Ländern) haben den für die Fußball-Weltmeisterschaft avisierten Sprung nach Deutschland erst einmal abgeblasen. Zum einen wohl aus finanziellen Gründen. Der geplante gleichzeitige Start in allen "Metropolregionen" dürfte nach Einschätzung von Branchenkennern Anlaufkosten im dreistelligen Millionenbetrag verschlingen. Und als unbegrenzt flüssig gelten die Nordmänner derzeit nicht. Zudem fand sich bisher kein heimischer Kooperationspartner. Gespräche hat es wohl gegeben; wer mit wem geplaudert hat (etwa mit RTL), war bereits im letzten Jahr Gegenstand von Spekulationen. Die Fronde der Platzhirsche hält jedenfalls noch. Von Axel Springer (winkte mit Gratissimo) über DuMont und WAZ bis Ippen in München - um nur Beispiele zu nennen - gilt das Wort von Springer-Chef Mathias Döpfner: "Entweder es gibt keine Gratiszeitung oder wir sind dabei". Aktueller Ausreißer dabei ist die (zur WAZ gehörende) Westfälische Rundschau, die während der Fußball-WM im Großraum Dortmund die 16seitige WR-Extra kostenlos verteilt.
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  Gratiszeitungen II: Fieberschübe und Kannibalisierung
  Der Kampf um die Lesebereitschaft der "jungen urbanen Generation" und damit der Kampf um lukrative Anzeigenmärkte tobt in unseren Nachbarländern bereits heftig. Bei den Eidgenossen etwa beharken sich derzeit Schibsted (Kooperationspartner ist die Tagesanzeiger-Verlag Tamedia) samt 20 Minuten, Edipresse (beliefert die Romandie mit Le Matin Bleu) und Schweiz-Matador Ringier, der mit der Gratis-Abendzeitung Heute ins Rennen einsteigt. Im Herbst will Ringier mit Cash daily noch eine "multimediale Plattform für Wirtschaftsinformationen" nachschieben. Im überschaubaren Österreich besetzt Styria (u.a. Kleine Zeitung, Die Presse) Graz mit OK. Dort und in Wien tummelt sich unter Beteiligung des News Verlag bereits Heute. In beiden Städten verteilt Fellner während der Fußball-WM auch noch die bis 48 Seiten starke WM Extra. Die Oberösterreichischen Nachrichten bedienen Linz mit Die Neue, die Moser Holding beschenkt Tirol mit Neue Express (redaktionell bedient von Die Neue). Bizarre Blüten treibt das Geschäft derweil in Kopenhagen. Dort treten schon jetzt die Abozeitungen Jyllands Posten, Politiken, Berlingske Tidende, die Boulevardblätter Ekstra Bladet und B.T. sowie die Gratisblätter MetroXPress (Metro) und Urban (Orkla) gegeneinander an. Der isländische Dagsbrun-Verlag (gehört zum finanzstarken Mischkonzern Baugur) will mit Nyhedsavisen das nächste Gratisblatt starten und klotzen: 500.000 Auflage und Verteilung in alle Briefkästen. Das Zeitungshaus JP/Politiken will dagegen ein weiteres Gratisblatt setzen, ebenfalls frei Haus. Bleibt die Frage, wer die Kannibalisierung überleben kann.
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  Gruner + Jahr: Rio und der Rückzug
  Die Bertelsmann-Tochter zieht sich aus dem US-Markt zurück. G+J lag dort nach Umsatz auf Platz 6 - zu wenig für die ganz großen Anzeigenetats. Die Familienzeitschriften (u.a. Family, ParentsCircle, Fitness) gingen für 350 Millionen Dollar an die Meredith Corporation. Nach bislang verborgenen Sparmöglichkeiten fahndeten derweil zahlreiche Arbeitsgruppen im Haus. RIO ("Redaktionelle Ideenolympiade") befeuerte dagegen den Innovationsgeist. 2005 wurden denn auch 47 Titel neu gestartet - im Inland u.a. Emotion, View, Park Avenue und healthy living. Einen spektakulären Massenstart gab es bei Geo mit dem gleichzeitigen Launch von 6 neuen Auslandsausgaben. 20 Titel haben nach Angaben von G+J-Chef Bernd Kundrun inzwischen den Break-Even erreicht. Sehr erfreulich entwickelt sich übrigens auch Neon. (Jaja, liebe SZ...) Einen ordentlichen Umsatzschub brachte die vollständige Übernahme der Motorpresse in Stuttgart. Statt RIO heißt es inzwischen schmalhalsiger "expand your brand". Vorneweg ist dabei Eltern. Die "Eltern Abenteuer Edition" (Hörbücher, Bilderbücher, Kinderfilme) soll Merchandising- und Nebengeschäftserlöse anschwellen lassen. Beim Rechte-Einkauf bewähren sich die Konzernverbindungen zu Random House und Universum Film.
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  Hearst: Sahnestückchen gesucht
 


Hearst-Manager George Green hat gegenüber der Financial Times Deutschland angekündigt, auf dem europäischen und bevorzugt auf dem deutschen Markt expandieren zu wollen. Neben "strategischen Partnerschaften" käme auch die "Übernahme eines deutschen Verlags" in Frage. Der Medienkonzern Hearst (Umsatz 2003: 4,1 Milliarden Dollar) ist bisher auf dem europäischen Markt nur mit Lizenzprodukten vertreten.
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  Holtzbrinck: Verleger geht stiften
  Bertelsmann-Feeling bei Holtzbrinck. Verleger Dieter von Holtzbrinck will aussteigen und das Vermögen schrittweise in eine Familienstiftung überführen. Der Wandlungszeitraum ist auf 15 Jahre angesetzt. Begleitet wurde die Nachricht von den Wirtschaftszahlen für 2005: Umsatz plus 6,5 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro; Gewinn vor Steuern verdoppelt auf 142,3 Millionen Euro. Zu den Zukäufen zählten im abgelaufenen Jahr u.a. eine 45 %-Beteiligung an der Verlagsgruppe Deutscher Verkehrs-Verlag (DVV) sowie die Übernahme des Weltkunst Verlages in München, der zur Zeit Verlag Beteiligungs GmbH + Co KG mutierte. Apropos Zeit: Die darf sich künftig eine neue Wochenendbeilage im aktuellen Kleinformat gönnen (Umfang 24 bis 32 Seiten). Ab Juli startet der Uni-Ableger Zeit Campus. Das Tabloid-Experiment News in Frankfurt wurde dagegen Ende Mai wegen Erfolglosigkeit eingestellt. Nach Presseinformationen soll dafür ab August mit Business News eine kompakte Wirtschaftszeitung für schmale 50 Cent in allen Ballungsräumen auf den Markt kommen. Inhalte sollen von den Holtzbrinck-Töchtern Handelsblatt, Wirtschaftswoche und Berliner Tagesspiegel zugeliefert werden.
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  Knight Ridder: Großaktionären fleddern
  Der zweitgrößte Zeitungsverlag in den USA (32 Tageszeitungen, 50 sonstige Publikationen) wurde von seinen Großaktionären zum Verkauf gezwungen. Im Bieterkreis blieb die wesentlich kleinere Verlagsgruppe McClatchy (u.a. Miami Herald, Charlotte Observer) übrig. Fällig werden 4,5 Milliarden Dollar - 3/5 davon in bar - plus 2 Milliarden zu übernehmende Schulden. Nach Spekulationen von US-Medien dürfte sich McClatchy von einigen Titeln bald wieder trennen. Verbreitungsgebiete mit "unterentwickelter wirtschaftlicher Performance" seien für Renditejäger McClatchy uninteressant.
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  Orkla Media: Käufer gesucht
 

Die Mediensparte des norwegischen Mischkonzern Orkla (zahlreiche Tageszeitungen in Skandinavien) steht zum Verkauf. Den Marktwert schätzen Experten auf 0,9 bis 1,1 Milliarden Euro. Als Interessenten werden u.a. Bonnier (Schweden), Egmont (Dänemark) und Schibsted (Norwegen) gehandelt. Orkla ist in Deutschland mit der Netzzeitung, den IT-Nachrichtendienst Golem.de sowie der Gebrauchtwagenbörse auto-news.de vertreten.
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  Ringier: Monopol und Milliarden
  Der schweizer Medienkonzern hat die Mehrheit am Kunstmagazin Monopol (Auflage ca. 30.000 Expl.) übernommen. Zum Portfolio gehört bereits Cicero. Die Kombination bietet eine bessere Anzeigenvermarktung im "Premiumsegment". Die Konzernzahlen für 2005 gehören ebenfalls zur Premiumklasse: Umsatz plus 12,8 Prozent auf 1,256 Milliarden Schweizer Franken. Der Gewinn legte um 20,7 Prozent auf 67,1 Mio. SFR zu. Mit dem neuen Ringier-Berater Gerhard Schröder sollte es in diesem Jahr noch mehr werden...
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  Süddeutscher Verlag I: Hamburger Synergien
 

Der Süddeutsche Verlag sowie Gruner + Jahr legen ihre Dokumentationsabteilungen zusammen. Die SV-Tochter DIZ (Dokumentations- und Informationszentrum) und die verlagsinterne Dokumentation bei G+J starten dazu eine gemeinsame Datenbank. Im Vordergrund der Fusion dürfte weniger das Wohl der Leser als vielmehr das Wohl der Verlagskassen stehen. Rund 12 Vollzeitstellen fallen den Synergien zum Opfer. Betroffen davon ist der Standort Hamburg und somit die Kolleginnen und Kollegen bei G+J. Beim DIZ in München, in den letzten Jahren bereits heftig gebeutelt, ist kein weiterer Abbau geplant.
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  Süddeutscher Verlag II: Sozialverträglich nach oben
  Wichtige Zahlen gingen im Konzern auch 2005 nach oben: Umsatz plus 5,9 Prozent auf 704 Millionen Euro; die Umsatzrendite verbesserte sich von 5,7 auf 7,8 Prozent. Nicht genug für SV-Chef Josef Lutz. Für 2006 fordert er 10 Prozent. Der Weg der Kostensenkung wird deshalb nach Aussage von Finanzchef Hanswilli Jenke "sozialverträglich weitergehen". Klingt ungut nach bekanntem Muster...
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  Süddeutscher Verlag III: Diffuse Absicherung
  Am Bundeskartellamt ist die vom SV geplante Übernahme des Südost-Kurier (Anzeigenblätter) gescheitert. Eingestellt wurde zudem die Mittwoch-Ausgabe des konzerneigenen Münchner Wochenblatts. Da bleibt noch geheimnisvoll, wie der von Lutz angekündigte strategische Ausbau bei den Anzeigenblättern aussehen soll. Die Aktivitäten sollen die Süddeutsche Zeitung "nach unten absichern". Lokalkonkurrent Ippen beackert das Segment inzwischen mit der vierfarbigen Neuschöpfung Hallo München. Erfahrener Redaktionsleiter und aufwändige Werbekampagne lassen auf ambitionierte Pläne schließen.
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  Time Warner: Online-Troubles und Verlagsverkäufe
  Der größte Medienkonzern der Welt hat seine Buchverlagssparte (Little Brown, Warner Books) für 537 Millionen Dollar an den französischen Mischkonzern Lagardère verkauft. Der baut nicht nur Waffen, sondern gönnt sich auch eine eigene Mediensparte (Hachette). Der neue Buchverlag ist nach eigenen Angaben Umsatz Nummer 3 in der Weltrangliste. Warner muss übrigens für falsche Bilanzangaben bei der Tochter AOL tief in die Tasche greifen. Nach Aktionärsklagen wurde ein Vergleich über umgerechnet rund 1,95 Milliarden Euro abgeschlossen.
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  Tribune: Großaktionär setzt zu
  Das US-Medienhaus Tribune (u.a. Chicago Tribune, Los Angeles Times, diverse Sender) steht unter Druck des Großaktionärs Chandler. Laut Wall Street Journal will Chandler den vom Konzern geplanten Rückkauf von Aktien verhindern und fordert stattdessen die vollkommene Trennung von Print- und TV-Sparte, um damit den Börsenwert zu steigern.
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  VNU: Milliardenspiele
  Erst wollte der niederländische Informations- und Medienkonzern VNU (u.a. AC Nielsen; Umsatz 3,46 Milliarden Euro) den Pharmadaten-Spezialisten IMS Health schlucken. Großaktionäre von VNU stoppten den Deal. Sie fürchteten um ihren Shareholder-Value. VNU-Boss Rob an den Bergh kam darüber ins Straucheln und die Aktionäre gönnten sich eine Extra-Dividende von 1 Milliarde Euro. Inzwischen steht VNU selbst vor dem Verkauf. Eine internationale Finanzinvestoren-Gruppe bietet rund 7,5 Milliarden Euro für die Übernahme. VNU ist in München durch den VNU Business Verlag (u.a. PC Direkt, PC Professionell) vertreten.
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  Voralberger Medienhaus: Sondieren bei Piefkes
  Verleger Eugen A. Russ hat angekündigt, das Vorarlberger Medienhaus / VMH könne sich "durchaus vorstellen, eine kleinere oder mittlere regionale Tageszeitung in Deutschland zu erwerben." Zur VMH-Gruppe gehören u.a. 35 Zeitungen und 6 Internetportale in Österreich, Ungarn und Rumänien. Im Lande der Magyaren ist das VMH nach eigenen Angaben inzwischen das zweitgrößte Medienunternehmen.
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  WAZ: Millionen suchen eine Heimat
  Bei der WAZ haben sich nach Pressemeldungen über Nacht 409 Millionen Euro vom Firmenkonto auf Gesellschafterkonten verflüchtigt. Über die Rechtmäßigkeit der Transaktion befehden sich die Gesellschafterstämme inzwischen vor Gericht. Das Geld stammt aus dem Erlös des Verkaufs der RTL-Anteile an Bertelsmann. WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach will von Gesellschafterhändeln nichts wissen und sieht nur einen normalen Geschäftsvorfall. Schließlich hätten die Gesellschafter für den Kauf der RTL-Anteile einst 300 Millionen DM aus der Privatschatulle beigesteuert. Was lernen wir? Zeitungsverlegen führt nicht zwingend zur Armut und von Zinsen lässt sich auch ganz prima leben.
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  WeltBild: Seligkeit am Bande
  Bei Weltbild herrscht weiter Seligkeit. Das Geschäftsjahr 2004/2005 bescherte ein Umsatzplus von 5 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat die Kooperation mit Bild. Zwar geht die Gazette jetzt in Sachen Erotik-Bibliothek mit Random House fremd. Doch die frommen Geschäfte mit Weltbild, wie die Papst-Bildbände und die weihnachtliche Golddruckbibel, gehen glänzend. "Wir sind Papst"-Chefredakteur Kai Diekmann, gemeinsam mit Weltbild-Chef Karel Halff zur Audienz beim Heiligen Vater geladen, erkannte denn auch eine "Rückbesinnung auf christliche Werte". Ob diese Rückbesinnung auch in den von Kai Diekmann zu verantwortenden redaktionellen Inhalten Niederschlag findet, wird derweil unter www.bildblog.de intensiv diskutiert.
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  w+v: Mut ist männlich
  Das Branchenmagazin w&v lud zum Deutschen Werbe Kongress 2006. "Erfolgsfaktor Mut" war das Thema und 16 Referenten geladen. Eine Referentin fand sich allerdings nicht. Mut ist wohl Männersache bei w&v...
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  SCHNELLSATZ:
 

Frederking & Thaler haben im Sinne einer "geordneten Nachfolgeregelung" ihre Gesellschafteranteile an den Christian Verlag in München verkauft.
La Gazette heißt eine neue französischsprachige Zeitung, die an ausgewählten Stellen in Berlin, Frankfurt, München und Hamburg gratis an eine frankophile Leserschaft verteilt wird.
Franz-Xaver Hirtreiter hat seinem früheren Arbeitgeber, der Verlagsgruppe Passau, deren 57 %-Anteil an der Oberösterreichischen Rundschau abgekauft.
Elsevier hat für die Buchverlage (u.a. Urban Fischer) einen Haustarifvertrag mit ver.di abgeschlossen; gleiches tat der BLV Verlag in München.
Cornelsen und Microsoft, die bereits länger zusammenarbeiten, haben eine "strategische Partnerschaft" rund um das Thema Aus- und Weiterbildung angekündigt.
B + L Medien (u.a. GV Manager, First Class) pflegt nach wiederholten Informationen einen rustikalen Ton und Umgangsstil in der Münchner Dependance; die Fluktuation ist erheblich!
Weblogs sind nach Auffassung der Washington Post wegen der zu aufwändigen Pflege und Kontrolle kein Zukunftsgeschäft für Verlage; das Angebot wurde deshalb wieder eingestellt.
Wikipedia wird doch nicht auf Papier zu haben sein; der Berliner Zenodot Verlag hat Pläne für eine deutsche Printversion aufgegeben.
Spiegel, Spiegel an der Wand, gibt´s bald ein weiteres Magazin im Land? fragt die WamS und plaudert aus, die Gesellschafter an der Brantswiete hätten dafür grünes Licht gegeben.
Tirol bekommt ein noch namenloses neues Monatsmagazin, herausgegeben von der Moser Holding (u.a. Tiroler Tageszeitung) und der Agentur Imedia.
Wolters Kluwer hat den Carl Heymanns Verlag in Köln übernommen und baut damit die Position als Rechts- und Steuerverlag weiter aus.
Kicker geht in die Wüste und beliefert den saudischen Verlag Perfect Touch mit den redaktionellen Inhalten für Kicker Magazin Arabia.
Dow Jones lässt die nach Ungarn verlagerten Redaktionsleistungen für den deutschen Dienst wegen anhaltender Qualitätsprobleme wieder im Inland erstellen.
Bym (G+J) wird eingestellt, bym.de als Online-Angebot aber weiter bestehen bleiben.
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  ZUM SCHLUSS
  Florian Langenscheidt beglückt uns mit "Das Beste an Deutschland" und FAZ.net fragt, warum Menschen für so viel peinliche PR auch noch Geld ausgeben sollen. Apropos peinliche PR. Warum bloß riechen manche Geschichten in einer von uns eigentlich sehr geschätzten Münchner Boulevardzeitung mitunter so streng nach Gefälligkeit und Gegengeschäft? Das fragt Ihr und euer -bm
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