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Neuigkeiten aus der Welt der Medien

Archiv 2002


23.7.02 Süddeutsche Zeitung: Tabula rasa auch in der Redaktion
  Am 18. Juli erhielt der Betriebsrat des Süddeutschen Verlags 49 Anhörungen zu betriebsbedingten Kündigungen im Redaktionsbereich. 25 betreffen Redakteurinnen und Redakteure, 24 Beschäftigte in den redaktionsnahen Abteilungen (wie z.B. Layout, Infografik, Sekretariat, Texterfassung und Nachrichtenaufnahme). Bereits eingestellt ist die Berlin-Seite. Von der Einstellung betroffen sind sechs Kolleginnen und Kollegen der Redaktion und zwei im Redaktionssekretariat. Die Auswirkungen des Sparprogramms spüren auch die Freien: sie sind von einem drastischen Auftrags- und damit Honorarrückgang betroffen. Der SV begründet die beabsichtigten Kündigungen mit der schlechten wirtschaftlichen Situation, ausgelöst durch massiven Anzeigenrückgang, insbesondere im Stellenmarkt. Die Verlagsleitung hatte ursprünglich von 65 beabsichtigten Kündigungen im Redaktionsbereich gesprochen. "Drei bis vier Anhörungen" könnten dem Betriebsrat noch "nachgereicht" werden, so Chefredakteur Hans Werner Kilz. Er bestätigte auch Verhandlungen zu Aufhebungsverträgen mit einer nicht genannten Zahl von Kolleginnen und Kollegen
23.7.02 SZ: Redaktionsbereich fordert Arbeitszeitmodell statt Entlassungen
  In einer Abteilungsversammlung für den Redaktionsbereich am 18. Juli sprachen sich die anwesenden Kolleginnen und Kollegen für ein Solidarmodell statt Entlassungen aus. SZ-Chefredakteur Gernot Sittner bezifferte zuvor das von der Verlagsleitung vorgegebene Volumen für Einsparungen im Redaktionsbereich mit 6,3 Millionen Euro p.a. Die Einsparungen müssten "rasch erreicht werden", betonte Sittner. Bei der Auswahl der zu Kündigenden habe man sich nach den Kriterien "Sozialauswahl" und "Funktionsfähigkeit der Ressorts" gerichtet. Weitere Einlassungen der Chefredaktion lassen indes die Vermutung zu, dass die Auswahlkriterien arbeitsrechtlich wohl auf wackligen Beinen stehen. Darauf angesprochen, wie die Prozesskosten und Risiken aus möglichen Kündigungsschutzprozessen kalkuliert wurden, antwortete SV-Personalchef Schulz lapidar, dass der Verlag von der Rechtmäßigkeit der Kündigungen ausgehe. Diese werde er sich notfalls "auch in der zweiten Instanz" bestätigen lassen. Das gibt´s offensichtlich umsonst, oder wie dürfen wir das sonst verstehen? So droht der Verlag wieder einmal mit Leichtfüßigkeit (oder ist es Arroganz?) in arbeitsrechtliche Verfahren zu stolpern und dabei, wie schon so oft, viel Lehrgeld zu zahlen.
Den Weg zu den geforderten raschen Einsparungen zeigte der Betriebsrat auf: ein Solidarmodell in der Form von Arbeitszeitverkürzung über einen begrenzten Zeitraum. Für Kenner der "Szene" ist das natürlich ein Tabubruch im deutschen Verlagswesen. Kilz zeigte sich denn auch wenig angetan von den Vorstellungen. Schließlich könne die SZ doch am "sechsten Tag nicht ohne Streiflicht erscheinen", nur weil "die Redaktion gerade ihren freien Tag" habe. Liebe Chefredaktion: wenn alternativ zur "Kurzarbeit" die Kündigungen vollzogen werden, entfällt im gleichen Maße Arbeitskapazität! Im übrigen wurden in der Abteilungsversammlung auch erhebliche Umfangsreduzierungen für den Rest des Jahres angekündigt. Unter großem Beifall erklärte der BR-Vorsitzende Klaus Schönauer, dass es "den Schweiß der Edlen" wert sei, über Solidar-Modelle nachzudenken. Am Ende der lebhaften Diskussion schloss sich die Versammlung einstimmig seinem entsprechenden Aufruf an. In dieser Woche sollen die Vorstellungen konkretisiert werden, u.a. finden dazu auch Gespräche mit dem Arbeitsamt statt. Die Diskussion wird in einer weiteren Abteilungsversammlung am 25. Juli fortgesetzt. Wir werden dazu berichten.
23.7.02 Aus für "jetzt"
  Dem Sparprogramm im SV ist auch das Jugendmagazin "jetzt" zum Opfer gefallen. Betroffen davon sind neun fest angestellte Kolleginnen und Kollegen und die gleiche Zahl Freier. Am 22. Juli liegt das Supplement letztmalig der SZ bei. Im Internet soll www.jetzt.de erhalten werden. "jetzt" erscheint in der Magazin Verlagsgesellschaft mbH; die Personalmaßnahmen sind deshalb nicht in den Zahlen der Stammredaktion enthalten. Der Verlag begründet die Einstellung mit der "anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage" des Unternehmens. "jetzt" sollte junge Leserschaft an die SZ binden und damit der "Überalterung" der Leserschaft entgegenwirken. "jetzt" hat sich in der Zielgruppe hohe Akzeptanz verschafft und damit den Zugang zu einem neuen und jungen Leserpublikum geschafft. Für die Gesellschafterversammlung des SV war dies offensichtlich kein ausreichender Grund, das (defizitäre) Objekt weiter zu subventionieren. Viele Branchenkenner halten die Entscheidung für kurzsichtig. Nur auf einen Internetauftritt als Marke zu setzen, ist waghalsig. Selbst bei hoher "Online-Tauglichkeit" der Zielgruppe sind solche Versuche bisher in der Regel gescheitert. Insbesondere dann, wenn die Entscheidung ausschließlich aus monetären Gesichtspunkten getroffen wurde. Wir trauern um ein engagiertes Projekt und ein mutiges Produkt.
23.7.02 Dèjá-vu bei SVHFI
  Bei wem? - Na, ganz einfach: Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen GmbH. Ein etwas sperriger Name, weshalb der Konzern gern die Kurzform SVHFI verwendet (u.a. "Kontakter", "werben & verkaufen" sowie die Kundenzeitschriften aus der SV-Medien-Service GmbH). Die Beschäftigten jener SVHFI hatten dieser Tage ein Dèjá-vu-Erlebnis. Denn kaum gegangen, war Geschäftsführer Michael Boos auch schon wieder da. Am 11. Juni noch waren "die Voraussetzungen für eine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Boos nicht mehr gegeben" und selbiger "mit sofortiger Wirkung" - und damit recht unfreundlich - out of SVHFI. Am 19. Juli dann kehrt Boos "in seine alten Funktionen bei SVHFI zurück". Weil, so SV-Konzernstratege Dr. Dirk Refäuter, der Verlag "gerade in einer schwierigen Phase wie dieser" erfahrene Praktiker brauche. Da trifft sich gut, dass zwischenzeitlich Bernhard von Minckwitz, der mit Boos nicht konnte, plötzlich und "im beiderseitigen Einvernehmen" abhanden gekommen war - wegen "unterschiedlicher Auffassungen zur künftigen Geschäftspolitik". Ursache dafür war, wie Insider munkeln, die etwas unglückliche Einkaufspolitik, die von Minckwitz betrieb. So halten sich hartnäckig Gerüchte, dass der Weka-Ausflug doch noch ein Teuro-Nachspiel für den SV hat. Vornehmste Aufgabe von Boos dürfte deshalb die Suche nach einem Investor sein, den der SV für sein Fachverlagskonglomerat sucht. Die Zeit könnte dafür nicht schlechter sein! Schließlich will sich Bertelsmann auch gerade von seiner Fachverlagsgruppe Bertelsmann-Springer trennen. Die hat im letzten Jahr zwar 749 Millionen Euro Umsatz erzielt und arbeitet nach Konzernangaben profitabel, sei aber im Vergleich zur internationalen Konkurrenz wie Thomson, Reed Elsevier und Wolters Kluwer ein "kleiner Spieler" und passe nicht mehr in das Konzept eines integrierten Medienkonzern, so Bertelsmann-Boss Thomas Middelhoff. Die Fachverlagsgruppe ist über zahlreiche Standorte gestreut; in München sind rund 250 Kolleginnen und Kollegen von den Plänen betroffen.
23.7.02 Mailverteiler für Tarifrunde Redakteurinnen und Redakteure
  Nach den guten Erfahrungen in anderen Tarifbereichen wird jetzt auch für die anstehende Tarifrunde für Redakteurinnen und Redakteure ein Mailverteiler eingerichtet, der interessierte Kolleginnen und Kollegen zeitnah und authentisch über die Verhandlungen informiert. Wer in den Verteiler aufgenommen werden will, schickt bitte eine Kurznachricht an bernd.mann@verdi.de . Zusätzliche Brisanz gewinnt die Tarifrunde durch die Kündigung des Manteltarifs für den Bereich Tageszeitungen. Forderungen der Verlegerseite: Kappung der Berufsjahrestaffel sowie Überlassung aller Rechte für Online- und CD-Rom-Verwertung zum Nulltarif. Ausserdem müsse die Arbeitszeit wesentlich flexibler werden. Ein ziemlicher Hohn für alle, die mit der Realität vertraut sind. Ein schöner Herbst, der uns da ins Haus steht!
23.07.02 Kirch, DSF, Premiere & Co.
  Informationen zu den aktuellen Vorgängen rund um die Kirch-Gruppe finden Sie unter www.conexx-av.de
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
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