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Neuigkeiten aus der Welt der Medien

Archiv 2004


Datum Thema
 
26.05 Meldungen (Bernd Mann)
 

AWi
Axel Springer I
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Axel Springer III
Axel Springer IV
Bertelsmann I
Bertelsmann II
Buchkonzerne
Compact Verlag
GeraNova
Gong Verlag
Holtzbrinck
Neue Medienges.
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Springer Science + Bus.
Süddeutsche Zeit. I
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Frankreich

Dunkle Wolken z. Konradin-Übernahme
Kein Glück in England
WELT im Kleinformat
Sich regen bringt Segen
Burger-Initiative ärgert Mitbewerber
Mit 160 Mio. Euro zur Vernunft
Musik in Moll
Das neue Dreigestirn
Viel Arbeit, wenig Brot
Unorthodoxe Verträge
Ismaninger Haberfeld
20 Cent in Cottbus
Von Verschlankung zum Hungerödem
Denunziatorische Ethik
Keine Not an der Alster
Wettlauf mit Blauen Briefen
Aldi straft ab
Total Buyout
Bibliophiler Goldrausch
Weka hält die Hand noch auf
Badener Haarpflege
Berliner Schnäppchen
Wiener Schmäh

Krieger auf dem Medienpfad

  AWi: Dunkle Wolken zur Konradin-Übernahme
 

Der Konradin Verlag (Leinfelden-Echterdingen) hat die Geschäftsanteile von "Gründervater" Eduard Heilmayr (zuletzt 20 %) am AWi-Verlag übernommen. Gleichzeitig schied Heilmayr als Geschäftsführer aus. In den letzten Monaten herrschte Funkstille zwischen Grasbrunn und Leinfelden. Konradin sieht den Verlag als Sanierungsfall und spricht von überfälligen Personalreduzierungen. Die rund 35 Beschäftigten haben inzwischen einen Betriebsrat gewählt. Zum Seitenanfang

  Axel Springer I: Kein Glück in England
  Das Sparkonzept bei Axel Springer greift, wie der Konzern stolz verlauten lässt. Die Belegschaft ist heftig dezimiert, die Buchverlage zum Schnäppchenpreis verscherbelt und ein neuer Großaktionär an Bord (Hellman & Friedman, mit 19,4%). Da wären ein paar Euros übrig für neue Aquisitionen. Und so bot Springer für den Daily Telegraph. Der gehört bislang der kanadischen Hollinger-Gruppe und die ist in arger Finanznot. Der Daily Telegraph käme gerade recht: 900.000 Auflage, Marktanteil 8 % - ein schöner Einstieg in Britannia. Und politisch passt der streng konservative Kurs auch gut ins Springersche WeltBild. Nach Presseberichten hat Springer um 750 Mio. Euro geboten. Zu wenig, wie die Sunday Times jetzt berichtet. Springer sei aus dem Rennen. Zum Seitenanfang
  Axel Springer II: WELT im Kleinformat
  Am 24. Mai startete Axel Springer in Berlin eine Kompaktausgabe der Welt. Die nach Verlagsangaben "hochaktuelle Qualitätszeitung" geht für 50 Cent und mit 32 Seiten in den Verkauf. Die tabloide Welt will mit einem Redaktionsschluss um Mitternacht "neue Maßstäbe bei der Aktualität" setzen. Der vorerst achtwöchige Test soll Aufschluss bringen, ob sich mit diesem zusätzlichen Angebot neue und vor allem "junge" Leserkreise erschließen lassen. Zum Seitenanfang
  Axel Springer III: Sich regen bringt Segen
  Die neuen Aktienoptionen des Vorstands stoßen vielen Kolleginnen und Kollegen im Konzern sauer auf. Denn die fünf führenden Häupter, die 2003 Gesamtvergütungen von 17,27 Mio. Euro erhielten, können sich jetzt auch mit Aktien zum Sonderpreis von 54 Euro eindecken - bei einem Kurs von derzeit rund 87 Euro ein schönes Schnäppchen. Der Verkauf ist frühestens nach fünf Jahren möglich. Doch mit ein paar weiteren Kündigungswellen läßt sich der Kurs schon optimieren, wie sozialneidige Menschen befürchten. Die Sperrfrist gilt übrigens nicht, sollte der neue Anteilseigner Hellmann & Friedman seine Aktien vorzeitig verkaufen. Zum Seitenanfang
  Axel Springer IV: Burger-Initiative ärgert Mitbewerber
  Ärger mit der Konkurrenz hat sich Springer mit dem Vertrieb der Bild-Zeitung in ausgesuchten McDonalds-Filialen eingehandelt. Andere Verlage fordern gleiches Recht; Klagen sind angedroht. Der Bundesverband Pressegrosso spricht deshalb jetzt von einer "vierwöchigen Probephase", danach müssten weitere Zeitungen mit ausgelegt werden, sonst werde die Belieferung gestoppt.Zum Seitenanfang
  Bertelsmann I: Mit 160 Mio. Euro zur Vernunft
  Tief in die Tasche greifen müssen die Gütersloher für einen Vergleich mit Andreas von Blottnitz und Jan Henric Büttner. Die beiden Ex-Manager von AOL Deutschland hatten vor einem US-Gericht den Medienkonzern auf Zahlung von 3,5 Mrd. Dollar verklagt. Das sei ihr vertraglich abgesicherter Anteil am Verkaufserlös. Bertelsmann hatte den deutschen AOL-Ableger noch rechtzeitig im Hype für 6,75 Mrd. Dollar verkauft. Ex-Vorstand Thomas Middelhoff begründete mit AOL seinen Ruf als Lichtgestalt am Management-Himmel. Der Glanz ist verblasst, die Verträge waren schlampig formuliert und Bertelsmann zahlt als "reine Vernunftentscheidung" auf dem Vergleichsweg 160 Mio. Euro an die beiden. Zum Seitenanfang
  Bertelsmann II: Musik in Moll
  Bei den Musiklabels sind die Töne sehr in Moll. Mausgraue Controller treiben der hippen Szene den Spaß aus. Auch bei BMG, wo diverse Kündigungswellen schon viele Kolleginnen und Kollegen bitter getroffen haben. Wenig ehrenvoller war der Abgang von Arista-Chef Antonio Reid und Thomas Stein. Sie mussten ihren freiwilligen Rücktritt verkünden. Mit Fusionen wollen sich die Big Player (Sony, EMI, Warner Music, Universal Music, BMG) gegen die heftigen Umsatzverluste stemmen. BMG (Umsatz 2002: 2,7 Mrd. Dollar) will sich mit der Musiksparte von Sony (Umsatz 4,8 Mrd. Dollar) vereinigen. Durch den Merger entsteht der weltweit zweitgrößte Musikkonzern mit einem Marktanteil von rund 25 %. Die Kartellbehörden in der EU und den USA müssen dem zustimmen. Mit der Entscheidung wird jetzt im Spätsommer gerechnet. Die "Synergien" sollen BMG und Sony rund 300 Mio. Euro p.a. einsparen helfen. Dass dies auch Personal betrifft, wird nicht ausdrücklich dementiert. Insider wollen bei einer Fusion auch auf den BMG-Standort München keine Wette abgeben. Schließlich hat Sony die führende Rolle bei der Fusion - und verfügt am Potsdamer Platz über ein Prestigeobjekt mit viel freiem Platz. Bereits vor dem Deal gab es heftige Branchengerüchte über einen Umzug nach Berlin, die von BMG aber dementiert wurden. Ob mit Gigantomanie und der Bedienung von Massenmärkten allein freilich das Rad zu wenden ist, wird von vielen Branchenkennern bezweifelt. Letzte Meldung: Soeben (26.05.04) melden Nachrichtensender, dass bei BMG ca. 70 neue Kündigungen ausgesprochen worden sein sollen.Zum Seitenanfang
  Buchkonzerne: Das neue Dreigestirn
  Aus der Aufspaltung von Ullstein Heyne List sind die Karten unter den führenden Buchkonzernen neu gemischt. An der Spitze stehen jetzt etwa drei gleich starke Verlagsgruppen: Random House / Bertelsmann mit rund 220 Mio. Euro Umsatz, Bonnier mit rund 190 Mio. Euro Umsatz und Holtzbrinck mit rund 180 Mio.Zum Seitenanfang
  Compact Verlag: Viel Arbeit, wenig Brot
  Der Compact Verlag, so wird uns berichtet, sucht weiterhin konsequent nach Verfeinerung der Lean Production. Die Bezahlung zeugte schon in früheren Jahren für hohes Kostenbewusstsein bei der Verlagsleitung. Inzwischen ist aber noch eine sparsamere Version im Einsatz: "Praktikanten" dürfen mit ganz viel Einsatz und für ganz wenig Euro (310 pro Monat) Festangestellte ersetzen. Das hat aber vermutlich gar nichts mit Ausbeutung zu tun, sondern ist ein großartiger Beitrag zur Beschäftigungsförderung in diesem unseren Lande. Zum Seitenanfang
  GeraNova: Unorthodoxe Verträge
  Der Münchner Verlag aus dem Traditionshaus Bruckmann ist derzeit erstaunlich oft auf Personalsuche. Das wäre eigentlich Anlass zur Freude. Wenn wir nicht den Eindruck hätten, dass die häufige Suche etwas mit der Vertragsgestaltung zu tun haben könnte. Die ist, wie sollen wir sagen, doch etwas unorthodox. Das mag der eine oder die andere goutieren. Bei Arbeits- bzw. Honorarverträgen bevorzugen freilich viele Menschen die Traditionen deutscher Kaufmanns-Ehrbarkeit. Wohin da die GeraNova-Vertragswerke tendieren, möge jeder für sich entscheiden. Aber erst nach sorgfältiger Prüfung! Was natürlich ganz grundsätzlich für Vertragswerke gilt. Solche Prüfungen gibt es für ver.di-Mitglieder übrigens kostenlos. Zum Seitenanfang
  Gong Verlag: Ismaninger Haberfeld
  Der Umzug an die frische Ismaninger Landluft hat keine Ruhe in den Gong-Verlag (WAZ-Konzern) gebracht. Ganz im Gegenteil. Während der Verlag per Anzeige nach neuen Mitarbeitern sucht, spielt sich intern eine Art Haberfeldtreiben gegen langjährige Mitarbeiter ab. Vorzugsweise gegen solche mit Betriebsratsmandat. Fristlose Kündigungen, möglichst in mehrfacher Ausfertigung, sind dem Verlag dabei ein opportunes Mittel. Das Arbeitsgericht München hat zwar keine davon passieren lassen, aber die Wirkung bleibt nicht aus: Sieben BR-Mitglieder haben binnen Jahresfrist ihr Mandat niedergelegt oder gleich ganz das Handtuch geworfen. Geschäftsführer Hermann Poppen wäscht seine Hände in Unschuld. Er will sich zwar gerne einen Betriebsrat nach Gusto schnitzen, führt ansonsten aber nur freundlich-intensive Einzelgespräche. Und das wird ja wohl erlaubt sein. Zum Seitenanfang
  Holtzbrinck: 20 Cent in Cottbus
  Der Stuttgarter Medienkonzern testet ein neues Zeitungsformat an einem eher unauffälligen Ort. Seit 10. Mai erscheint in Cottbus 20 Cent. Die Zeitung im Tabloid-Format erscheint vierfarbig, Umfang 32 Seiten und geht mit einer Startauflage von 20.000 Exemplaren und eben jenem Kampfpreis an die Kioske. Optik, Preis und Inhalt schielen nach den begehrten "jungen Lesern". Die Zeitung ist eine Tochtergesellschaft der Lausitzer Rundschau, die zur Holtzbrinck-Gruppe gehört. Zum Seitenanfang
  Neue Mediengesellschaft: Von Verschlankung zum Hungerödem
  Der Fachzeitschriftenbereich der Neün Mediengsellschaft Ulm in München (Telekom Handel, Com, ISDN) erlebt seine dritte Kündigungswelle. In den Sendlinger Verlagsräumen hat sich die Belegschaft im Lauf der letzten beiden Jahre auf heute rund 50 halbiert. Betroffen sind dieses Mal Kolleginnen und Kollegen in Redaktion, Dispo und Layout. Zum Seitenanfang
  Reed Elsevier: Denunziatorische Ethik
  Mit einem "Code of Ethics" will die Reed Elsevier Group ihre Beschäftigten zu einem "gemeinsamen Fundus an Zielsetzungen" verpflichten. Dem Konzern gehören in München die Verlage Urban & Fischer, Institut für Internationale Architektur-Dokumentation und Reed Business Informations an. Der Code kollidiert allerdings mit deutschem Recht. Und die Ethik ist mitunter sonderbar. So etwa die Verpflichtung zur Denunziation von nicht konformen Kollegen. Für das Management sollen Teile der Regelungen wiederum nicht gelten. Inzwischen hat sich der Konzernbetriebsrat der Angelegenheit angenommen. Auch andere EU-Betriebsräte haben eine kritische Prüfung angekündigt. Übrigens: der britisch-niederländische Konzern hat lt. Financial Times für 2003 einen Nettogewinn von 1,51 Mrd. Euro erzielt. Zum Seitenanfang
  Spiegel: Keine Not an der Alster
  Alle klagen - nur einer nicht: Der Spiegel Verlag hat 2003 "das Ergebnis verdoppelt" und ist "stolz auf eine zweistellige Umsatzrendite", so Geschäftsführer Karl Dietrich Seikel gegenüber dpa. Auch 2004 wird mit einer prächtigen Umsatzrendite gerechnet. (Ist wohl nicht von dieser Welt...) Zum Seitenanfang
  Springer Science + Business: Wettlauf mit Blauen Briefen
  Nach der Übernahme der BertelsmannSpringer Fachverlage und der Umbenennung in Springer Science + Business wollen die Neubesitzer, die britischen Investmentgesellschaften Cinden und Candover, zur Weltspitze aufschließen. Ein weiter Weg. Springer Science + Business erzielte 2003 einen Umsatz von 833 Mio. Euro; Marktführer Reed Elsevier kommt auf rund 8 Mrd. Euro. Trotz des ehrgeizigen Ziels und guter Rendite wird es Blaue Briefe geben. Denn Springer Heidelberg/Berlin wird mit dem ebenfalls von C + C übernommenen niederländischen Wissenschaftsverlag Kluwer Academic Publishers (KAP) fusioniert. Der werden nach ersten Informationen über 100 Arbeitsplätze zum Opfer fallen, überwiegend wohl in Holland. Geschlossen wird auch die Herstellungsabteilung mit rund 20 Beschäftigten in Berlin. Ein Teil der Produktion geht nach Indien, wo Springer S + B bereits über 700 Beschäftigte hat. Zum Verkauf steht auch die Drucktochter Stürtz AG in Würzburg (rund 530 Beschäftigte, 78 Mio. Euro Umsatz). Stürtz soll für einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" verkauft werden. Zum Seitenanfang
  Süddeutsche Zeitung I: Aldi straft ab
  Kaum hatte die SZ über die schikanösen Arbeitsbedingungen und die Behinderung von Betriebsratswahlen bei Aldi Süd berichtet, kam auch schon die Replik aus der Konzernzentrale: Storno aller bereits gebuchten Anzeigen in der SZ. Wert rund 1,5 Mio. Euro. Als Nachrichtenmagazine das Thema aufgriffen, verwies der Discounter treuherzig auf ein neüs Werbekonzept. Danach wolle Aldi nur noch in Anzeigenblättern werben. Bevor wir überlegen, ob Aldi dabei die Hoffnung trägt, dort von den Misshelligkeiten eines kritischen Journalismus verschont zu bleiben: In anderen (Tageszeitungen erscheinen die Anzeigen nach wie vor. Zum Seitenanfang
  Süddeutsche Zeitung II: Total Buyout
  Einen Versuch ist´s wert. Nach diesem Motto verschickte die Süddeutsche Zeitung wieder einmal neü AGBs an ihre Freien mit der freundlichen Bitte um Unterzeichnung. Inhalt: die umfassende Abtretung aller urheberrechtlichen Nutzungsrechte. Sehr groß wird die Erfolgsquote für den Verlag wohl nicht werden. Denn durch frühere Versuche sind die Kolleginnen und Kollegen vorgewarnt. Damals wie heute gilt: nicht unterschreiben! Die Journalistenverbände stellen Musterschreiben zur Verfügung. Für Bestellung einfach Kurznotiz an claudia.scheck@verdi.de Zum Seitenanfang
  Süddeutsche Zeitung III: Bibliophiler Goldrausch
  350.000 Exemplare von Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" verschenkte die SZ zum Auftakt ihrer SZ-Bibliothek. Manche wollten im Buchtitel gleich die künftige Programmatik des Verlags erkennen. Und in der Tat wird SV-Chef Klaus Lutz von eben dieser befallen, wenn er über den Erfolg der SZ-Bibliothek schwärmt. Schließlich werden wohl alle 50 Titel eine sechsstellige Auflage erreichen und damit die Erwartungen deutlich übertreffen. Lutz kündigt deshalb gleich "weitere Pläne in diesem Bereich" an. Beim Buchhandel stößt die Aktion auf geteiltes Echo. Während Branchenprimus Hugendubel die Aktion unter Marketing-Gesichtspunkten unterstützt, sind andere reserviert. So wird mit Sorge die Aufweichung des Vertriebswegs Buchhandel gesehen (die SZ-Bibliothek geht auch über Kioske und Direktverkauf), der bisher die Vielfalt an den Verkaufstheken sicherstellt. Kritiker sehen auch einen "Wertverfall" von Büchern, der letztendlich alle trifft - Autoren, Verlage und Buchhandlungen. Die SZ-Bibliothek liegt als gebundene Ausgabe noch unter dem Preis von Taschenbüchern.
  Süddeutscher Verlag IV: Weka hält die Hand noch auf
  Noch nicht abgeschlossen ist die Klage von Weka gegen den SV, der den Kissingern einst die Fachverlage in Poing abkaufen wollte. Das Kartellamt forderte dafür den Verkauf von zwei Fachtiteln. Dieser Verkauf scheiterte und damit der ganze Deal - just zu einem Zeitpunkt, da der SV selbst in finanzielle Nöte geriet. Weka unterstellt deshalb böse Absicht und fordert 76,3 Mio. Schadenersatz. Seit geraumer Zeit wird gerichtlich nach der Wahrheit geforscht. Ex-SV-Geschäftsführer Bernhard von Minckwitz erinnerte sich als Zeuge, man sei mit BertelsmannSpringer einig gewesen, doch der hätte plötzlich schnöde abgesagt. Ex-BertelsmannSpringer-Boss Jügen Richter hat freilich eine andere Erinnerung. Danach sei der Vertrag geplatzt, weil der SV plötzlich den geforderten Preis verdoppelte. Der nächste Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Zum Seitenanfang
  Top Hair: Badener Haarpflege
  Der zu Westermann und damit zur Medien Union gehörende Top Hair Verlag verlegt zum 1.10.2004 seinen Firmensitz von München nach Gaggenau (bei Baden-Baden). Der Verlag soll dort dem neu geschaffenen Bereich "Kosmetik International" zugeschlagen werden. Wie viel Beschäftigte nach Gaggenau folgen werden, ist noch offen. Der Betriebsrat fordert faire Lösungen für Umzugswillige wie für München-Verbundene. Die Verhandlungen dürften zäh werden, denn die Medien Union ist nicht gerade für Überschwänglichkeit im Umgang mit Betriebsräten und Beschäftigten bekannt. Der Top Hair Verlag ist eine Abspaltung der Magazinpresse GmbH (Flaggschiff: Madame).Zum Seitenanfang
  Ullstein: Berliner Schnäppchen
  Bei den unter Bertelsmann-Berührung von Axel Springer zu Bonnier gewanderten Verlage Ullstein, Econ, List, Claassen, Marion von Schröder und Propyläen stehen die vor kurzem bezogenen Räume in der Bayerstraße schon wieder leer. Alles ab nach Berlin. Weil sie dorthin gehören "wie das Brandenburger Tor", so Bonnier-Geschäftsführer Viktor Niemann. "Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf diesem Weg begleiten", bekamen die Beschäftigten am 29.12. schriftlich mitgeteilt. Das war freilich keine freundliche Geste, sondern eine hastig auf den Weg gebrachte Änderungskündigung. Böse Zungen glauben deshalb auch nicht so recht an die Berliner Seelenwanderung, sondern unterstellen handfeste Gründe. Schließlich geht bei solchen Transfers erfahrungsgemäß eine größere Anzahl von Beschäftigten verloren. So auch im vorliegenden Fall. Die Branche munkelt von weiteren Berliner "Benefits". So soll der neue Verlagssitz an der noblen Friedrichstraße zum sagenhaften Mietpreis von einem (!) Euro pro qm zu haben gewesen sein. Und beim millionenschwere soll sich der Berliner Senat großzügig gezeigt haben, was auf Sponsoring durch öffentliche Kassen deutet. Eine andere Rechnung sorgt derweil noch für Unbehagen in anderen Bonnier-Verlagen: In Berlin tummeln sich rund 75 Beschäftigte auf 6000 Quadratmetern. Da ist noch viel, viel Platz. Wenn der Umbau fertig ist. Denn wegen Bauverzögerung muss erst einmal die Turnhalle als Großraumbüro dienen. Immerhin ein guter Platz für Klimmzüge.Zum Seitenanfang
  WAZ: Wiener Schmäh
  Wenig Freude hat bisher die WAZ an ihrem 50 %-Anteil an der Krone, Österreichs Boulevardblatt auf umstrittenen Niveau. Denn Krone-Herausgeber Hans Dichand Sen. (83) und sein Sohn Hans Dichand Jun. liefern sich mit den Piefkes aus Essen einen bizarren Showdown. Einige österreichische Medien haben dafür schon eigene Ressorts eingerichtet. Wer sich für Kabale und Hiebe interessiert, dem sei zum Beispiel folgender Link empfohlen: Zum Seitenanfang
  Frankreich: Krieger auf dem Medienpfad
  In Frankreich wird der Rüstungsbauer und Flugzeughersteller Dassault mit Socpresse (u.a. Le Figaro, L'Express) den größten Presseverlag des Landes übernehmen. Dassault hält bereits 30 % an der Verlagsgruppe. Die Erben von Verlagsgründer Robert Hersant ermöglichen jetzt den Ausbau auf 80 % der Anteile. Sie müssen darob nicht darben. Rund 500 Mio. Euro soll der Deal wert sein. Zu Socpresse gehören neben Tageszeitungen auch Wirtschafts- und Finanzzeitungen wie L'Expansion und "L'Enterprise, verschiedene Zeitschriften sowie der Fussballclub FC Nantes. Zum Seitenanfang