dju home dju
dju

aktuelles
at work
at work
service
service
home
impressum
kontakt
verdi

verdi home

geschichte freie honorare
dju bayern dju news berufsbilder presseausweis
mitgliedschaft ressorts links
wir źber uns nachwuchs betriebsrat
medien bayern
medien news
 

 

Aktuell

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Neuigkeiten aus der Welt der Medien

Archiv 2002


29.7.02 SZ: Tun hätten wir schon können, aber wollen...
  Vor dem Tor kämpften junge Leser für "jetzt", hinter dem Tor kämpften Redakteurinnen und Redakteure - aber für was? So genau hat das wohl die Mehrheit gar nicht wissen wollen. Zur Erinnerung: Am 18. Juli hatte die Abteilungsversammlung Redaktion ein eindeutiges Votum für ein Solidarmodell abgegeben, mit dem die angekündigten betriebsbedingten Kündigungen in der SZ-Redaktion und den redaktionsnahen Bereichen abgewendet werden sollten. Am 25. Juli, eine Woche später, sah die Welt ein bisschen differenzierter aus. Ein gemeinsamer Antrag von Geschäftsleitung und Betriebsrat auf Kurzarbeit hätte wohl gute Chancen. Nur, so recht wollen wohl (zu) viele dieses beste Modell zur Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen gar nicht. Die Geschäftsleitung und Chefredaktion sowieso nicht. Nach ihrer Auffassung liegt keine konjunkturelle Delle vor, sondern eine dauerhafte strukturelle Veränderung - und damit "muss langfristig Stellenreduzierung stattfinden, alles andere ist illusorisch", so Personalleitung und Chefredaktion unisono. Deshalb kann sie sich auch keine Gegenleistung - etwa ein befristetes Kündigungsverbot - für die Bereitschaft zum Gehaltsverzicht vorstellen. Zudem wird Chefredakteur Kilz nicht müde, die Undurchführbarkeit einer Arbeitszeitreduzierung in der Redaktion zu propagieren. (Flexibilität in wohl formulierten Kommentaren einzufordern ist halt die eine Sache, es im wirklichen Leben selbst anzuwenden eine ganze andere!) Für einzelne Bereiche (etwa Landkreis-Redaktionen) mag dies auch nicht umsetzbar sein. Dieses Problem ist aber gerade bei Kurzarbeit lösbar. Darauf wies der Vertreter des Arbeitsamtes ausdrücklich hin. Doch wer will schon Lösungen? So ist der Zeitausfall durch Kurzarbeit angeblich nicht verkraftbar, der sofortige Ausfall von 25 Redakteurinnen und Redakteuren aber schon. Am 29. Juli sollen die betroffenen Kolleginnen und Kollegen nämlich nicht nur die Kündigung erhalten, sondern nach dem Willen der Verlagsleitung auch gleich den Arbeitsplatz räumen. Diese Stillosigkeit immerhin stieß auf einhelligen Protest. Zu den Solidarmodellen - neben Kurzarbeit steht auch noch ein Haustarifvertrag und ein Modell der Wirtschaftsredaktion zur Diskussion, beide ebenfalls auf Arbeitszeitverkürzung fußend - war der Schwung dagegen hin. Es war die Stunde der Bedenkenträger. Dem (zugegeben befangenen) Zuhörer blieb der Eindruck: wo kein Wille, da kein Weg. Zu einer eindeutigen Erklärung und zu einer klaren Forderung mochte sich die Versammlung nicht entscheiden. Fazit: Der "Schweiß der Edlen" ist vergossen worden für die Suche nach Alternativmodellen, ob es das auch wert war, ist leider fraglicher noch als vor einer Woche. Wir werden weiter berichten.
Nachtrag: Klar ist inzwischen, dass die nach dem Kündigungsschutzgesetz erforderliche "Sozialauswahl" sehr eigenwillig vorgenommen worden ist. Damit läuft der Verlag sehenden Auges in ein enormes Prozessrisiko. Dem Ausspruch des Betriebsratsvorsitzenden Klaus Schönauer "Ich will in dieser Zeitung nichts mehr über die starre Gesellschaft lesen" ist zumindest momentan leider nichts hinzuzufügen.
29.7.02 Ingolstadt: Sonntags keine Post mehr
  Bereits Ende Juni hat die Donaukurier Verlag GmbH & Co.KG die Sonntagspost eingestellt. Das Anzeigenblatt wurde 1999 gestartet, vorgeblich mit dem Ziel, die Chancen für eine Sonntagszeitung im Ingolstädter Raum auszuloten. Eigentlicher Beweggrund war wohl aber eher die vorsorgliche Abwehr feindlicher Infiltrationsversuche aus Richtung Nürnberg und Augsburg. Schwarze Zahlen hat die SonntagsPost nie geschrieben, wie aus dem Verlag verlautet. Da inzwischen die Euphorie für sonntägliche Anzeigenblätter deutlich nachlässt, war das Aus für die SonntagsPost besiegelt. Die zweiköpfige Redaktion wurde mit ein wenig Unterstützung aus Kollegenschaft und Betriebsrat vom Donaukurier übernommen. Der Ausfall des Druckauftrags - die 95.000 Exemplare wurden am Samstag gedruckt - beschert der Belegschaft beim Courier Druck allerdings massive Schichtausfälle und damit verbunden Einkommenseinbußen.
29.7.02 SVHFI: Leben unter dem seidenen Faden
  Das Damoklesschwert der betriebsbedingten Kündigungen hängt bei SVHFI (Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen) nur noch an einem seidenen Faden. Zwar ist die Informationslage über die tatsächliche Zahl geplanter Kündigungen verwirrend. Aus dem Puzzle ergibt sich aber, dass innerhalb der Fachverlagsgruppe rund 50 Arbeitsplätze akut im Feuer stehen dürften. SV-Konzernchef Dr. Dirk Refäuter hat diese Zahl in der Betriebsversammlung am 25. Juli nicht dementiert. Der Betriebsrat ist auch bei SVHFI auf der Suche nach Alternativmodellen. Und wie beim SV zeigt auch bei SVHFI die Geschäftsleitung dafür wenig Begeisterung. Wieder einmal wird also der "bequeme" Weg gesucht , Arbeitsplätze zu rasieren, statt Alternativen zu suchen. Dabei sollten eigentlich auch die Verlagsleitungen wissen, dass die Arbeitsmarktsituation im Verlagsbereich inzwischen auch in München trostlos ist. Auf Nachfrage wollte sich denn Dr. Dirk Refäuter zwar zur sozialen Verantwortung bekennen, verwies hinsichtlich daraus zu ziehender Konsequenzen aber auf leere Kassen. Die sind freilich nicht nur durch die Anzeigeneinbrüche entstanden, sondern auch hausgemacht. Denn SVHFI trägt schwer an den Folgekosten aus einigen Akquisitionen der letzten Jahre. Wie schon berichtet wird deshalb nach einem Investor gesucht. Entsprechende Gespräche sind momentan im Gang. Wie die Spatzen von den Verlagsdächern pfeifen, soll es aus dem Gesellschafterkreis aber noch Widerstände gegen diese Lösung geben.
29.7.02 Bauer: "Bravo Sport" muss fort
  Outsourcing ist in den letzten Jahren in den Verlagen schwer in Mode gekommen. Ob sinnvoll oder nicht - Hauptsache, die bilanztechnische Rechnung gibt etwas her. Nun also gliedert Bauer "Bravo Sport" aus einer Jugendfamilie aus. Die redaktionelle Betreuung geht ab Ausgabe 17/02 an RFW GmbH & Co. KG in Köln. Diese Entscheidung sei notwendig geworden, weil die eigenständige Führung "nicht mehr zu verantworten" sei. "Bravo Sport" hat in den letzen Jahren erheblich Auflage verloren und liegt jetzt bei rund 150.000 verkauften Exemplaren. Unklar ist, was aus der Redaktion in München wird. Die Transaktion wirft ja auch arbeitsrechtlich einige interessante Fragen auf. Die Unruhe im Haus ist groß. Um so mehr, als ja kürzlich erst der Playboy-Auftrag verloren ging und ungewiss ist, ob Bauers Begeisterung für die Entwicklung eines eigenes Objekts von Dauer ist. Viel Arbeit für den Betriebsrat, der sich in intensiven Verhandlungen mit der Verlagsleitung befindet. Wir werden weiter berichten.
29.7.02 Frankfurter Rundschau: Entlassungen nicht gleich, aber bald...
  Von der Sparwelle bei der Frankfurter Rundschau wird auch die Redaktion erfasst. Nach einem Bericht des Spiegel sollen 20 bis 30 Redakteurinnen und Redakteure entlassen werden. Das hat FR-Chefredakteur Jochen Siemens gegenüber "Kontakter" als "Spekulation" bezeichnet. Über das Ausmaß der Kündigungen werde erst im August entschieden. Das beruhigt die Kolleginnen und Kollegen im Rundschau-Haus sicher ungemein. Der für August geplante Relaunch der FR ist bereits dem Rotstift zum Opfer
gefallen.
29.07.02 Kirch, DSF, Premiere & Co.
  Informationen zu den aktuellen Vorgängen rund um die Kirch-Gruppe finden Sie unter www.conexx-av.de
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  .


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
      Zum Seitenanfang   Weiter...